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04102 Aufbau eines Rechenzentrums in einem Krankenhaus

Beim Aufbau eines Rechenzentrums im Krankenhaus gilt es, sowohl die Wahl des Standorts, die Ausstattung, die Sicherheit als auch die regulatorischen Anforderungen im Blick zu behalten.
Dieser Beitrag zeigt Ihnen detailliert, was Sie beim Aufbau eines Rechenzentrums beachten müssen.
von:

1 Wahl des Standorts

Die Prozesse und der Betrieb eines jeden Krankenhauses stützen sich auf funktionierende IT. Würde die IT ausfallen, wäre nur noch ein Notbetrieb möglich, was zu erheblichen Einschränkungen führen würde, und daraus könnten unvorhersehbare, sogar lebensbedrohliche Risiken resultieren. Um den Anforderungen eines möglichst ausfallsicheren Krankenhausbetriebs gerecht zu werden, wird daher jede Planung den Aufbau eines hochverfügbaren und redundanten Krankenhaus-Rechenzentrums vorsehen. Falls ein Rechnerraum ausfällt, z. B. durch Wassereinbruch, Feuer oder sonstige Geschehnisse, werden demnach mindestens zwei Rechnerräume in unterschiedlichen Brandabschnitten benötigt, um eine räumliche Redundanz herzustellen. Der geografische Standort, die Umgebung der Liegenschaft, dessen Einflussfaktoren und die damit einhergehenden Risiken müssen dabei bewertet und berücksichtigt werden [1].
Georedundanz
Neben den technischen Infrastrukturanforderungen einer Standortwahl und der ausreichenden Strom- und breitbandigen Netzwerkversorgung muss die Wahrscheinlichkeit, dass Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Hochwasser vorkommen können, evaluiert werden. Auch anderweitige potenzielle Gefahren in der näheren Umgebung, die einen Ausfall oder Störungen des Rechenzentrumsbetriebs verursachen können, müssen betrachtet werden. Um diese Risiken zu minimieren, schlägt das BSI einen Mindestabstand von ca. 200 km zwischen den Rechenzentren vor und spricht hier von einer Georedundanz. Denn je weiter die beiden Rechnerräume auseinander und idealerweise sogar in unterschiedlichen Regionen liegen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass im Falle eines Vorfalls beide Gebäude bzw. Rechenzentren von einem Ausfall oder einer Störung betroffen sind. Für viele ist jedoch die Realisierung solcher idealen Entfernungen aus unterschiedlichsten Gründen in der Praxis nicht realisierbar, sodass sich mit einer Lösung innerhalb eines Campus oder eines Gebäudes abgefunden werden muss.
Realistische Einschätzung
Aber es spielen auch weitere Kriterien eine Rolle. Die Standortwahl ist ein besonders kritisches Kriterium und muss daher mit Sachverstand und Voraussicht geplant werden. Je risikobewusster man sich mit der Aufgabenstellung befasst, desto besser wird das Ergebnis im Sinne einer höheren Verfügbarkeit sein. Das Optimum von 100 % Verfügbarkeit ist leider nie zu erreichen, da Risiken, wie z. B. ein Flugzeugabsturz oder ein Krieg nie auszuschließen sind. Aber je weiter man sich der 100 %-Marke nähert, desto sicherer. Da eine höhere Sicherheit im Regelfall auch höhere Kosten mit sich bringt, wird eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, die grundsätzlich verhältnismäßig ausgelegt sein wird, die Grenze der Möglichkeiten markieren. Eine möglichst realistische Einschätzung der Risiken und der Einplanung der damit einhergehenden Kostenanteile ist daher einer der ersten wichtigen Bausteine in der Planung.

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