07100 Aufbereitung flexibler Endoskope
Im Kontext der Covid-19-Pandemie werden zur Erkennung und Diagnostizierung von Lungenerkrankungen vermehrt endoskopische Untersuchungen (z. B. Bronchoskopieuntersuchungen) mit flexiblen Endoskopen durchgeführt [1] . Die aktuelle Situation im Umgang mit flexiblen Endoskopen, insbesondere deren Aufbereitung, sind deshalb prädestiniert, genauer betrachtet zu werden.
Der Fokus dieses Beitrags liegt auf der Auswertung der Umsetzung aktueller Leitlinien der Fachgesellschaften zur Aufbereitung von flexiblen Endoskopen und deren flexiblen endoskopischen Instrumenten. Die Frage ist, ob mit Blick auf das pandemische Infektionsgeschehen zusätzliche Prozessschritte und Maßnahmen für die Aufbereitung, erforderlich sind oder ob die standardisierten Hygienemaßnahmen zur Aufbereitung flexibler Endoskope ausreichen. Arbeitshilfen: von: |
1 Medizinische Umgebungen für endoskopische Untersuchungen
In einem Krankenhaus werden in verschiedenen medizinischen Fachabteilungen endoskopische Untersuchungen an Patienten durchgeführt. Zu diesen Abteilungen gehören zum Beispiel:
• | Endoskopieabteilungen |
• | Radiologieabteilungen mit speziellen ERCP- und Cholangiografie-Untersuchungen |
• | Abteilungen Hals-Nasen-Ohren-Diagnostik (HNO) |
• | OP-Abteilung |
• | Intensivstation (ITS) |
• | Notfallaufnahme (NFA) |
Kritisch ist die Durchführung endoskopischer Untersuchungen für das medizinische Personal in allen Untersuchungsabteilungen, wenn dieses einen unmittelbaren engen Kontakt zum kontaminierten Patienten hat, ohne das notwendige Abstandsgebot einhalten zu können. Der Kontakt mit flexiblen Endoskopen beim Einbringen der Geräte in das Körperinnere eines infektiologischen Patienten birgt ein hohes Risiko der Ansteckung mit dem Coronavirus (pandemisches Erregerpotenzial) für das Gesundheitspersonal [2] .
Die Nutzung flexibler Endoskope setzt die Bereitstellung besonderer medizintechnischer Ausstattungen voraus. Dazu gehören u. a. eine Lichtquelle, ein Videoprozessor (bei Videoendoskopie), ein Betrachtungsmonitor, verschiedene digitale Dokumentationssysteme (Videospeichersysteme, Videoprinter), eine Computer-Workstation (Medizinischer Client-PC) zur Digitalisierung/Konfektionierung analoger und digitaler Bildsignale, ein Hochfrequenz-Chirurgiegerät und eine Absaugpumpe. Weiterhin kann ein Insufflationsgerät und ein Druckmessgerät zur Messung des intraabdominalen Drucks (IAP) erforderlich sein. Bei bestimmten Fragestellungen wird ein Patientenmonitor zur Darstellung von Vitaldaten benötigt.