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02020 DigitalRadar

Zwischenbericht 2022

Die Bundesregierung hat für die aktuelle Legislaturperiode große Ziele für das Gesundheitswesen definiert. Demnach soll Deutschland in Europa eine „Vorreiterrolle bei Digital Health” einnehmen. Dafür wurde vom Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur eine umfassende Digitalisierungsstrategie vorgestellt. Unter der Überschrift „Gemeinsam digitale Werte schöpfen” sind darin „die politischen Schwerpunkte der Bundesregierung beim Querschnittsthema Digitalisierung unter einem Dach” gebündelt. Die Strategie soll einen übergeordneten Rahmen für die Digitalisierungspolitik des Bundes bis 2025 bilden.
Arbeitshilfen:
von:
Bewertung durch Befragung
Mit dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) werden von Bund und Ländern bis zu 4,3 Mrd. Euro für die Verbesserung der digitalen Infrastruktur der Krankenhäuser bis 2025 bereitgestellt. Begleitend sieht das KHZG eine Reifegradanalyse und eine Bewertung des grundsätzlichen Stands der Digitalisierung in deutschen Krankenhäusern vor.
Die Voraussetzung dafür ist, dass die Krankenhäuser an einer vorgegebenen Befragung teilnehmen. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat im Rahmen einer Ausschreibung ein Konsortium namens „DigitalRadar” beauftragt, eine Evaluation durchzuführen, an dessen Ende ein nationales Reifegradmodell entsteht.
Mitglieder
Die Konsortiumsmitglieder bestehen aus HIMSS Europe, inav – Institut für angewandte Versorgungsforschung, Lohfert & Lohfert, RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und Universität St. Gallen.
Zwischenbericht
Doch auf welchem Stand befinden sich die Krankenhäuser nach 2 Jahren KHZG eigentlich? Genau das soll der DigitalRadar Krankenhaus im Auftrag des BMG herausfinden. Insgesamt nahmen 1.624 Krankenhäuser an der Befragung teil, von denen sich 33,7 % in öffentlicher, 37,4 % in freigemeinnütziger und 28,9 % in privater Trägerschaft befinden. Die Ergebnisse der ersten Messung mit Stand 30.06.2021 wurden im September 2022 in Form des Zwischenberichts des DigitalRadar Krankenhaus der Öffentlichkeit vorgestellt.
Den Zwischenbericht von DigitalRadar finden Sie beigefügt als PDF-Dokument. Ein begleitendes Webinar zum Zwischenbericht fand am 14. September 2022 statt. Auf der Internetpräsenz von DigitalRadar wurde eine Aufzeichnung des Webinars und eine Präsentation zum Zwischenbericht bereitgestellt. Abgefragt wurden sieben Teilbereiche, die die wesentlichen Bestandteile der Fördertatbestände des Krankenhauszukunftsfonds abbilden.[ 02020_a.pdf]
Weiterhin wurden klinische, administrative und datenbezogene Prozesse innerhalb der Krankenhäuser betrachtet wie:
Strukturen und Systeme
Resilienz Management & Performance
Organisatorische Steuerung und Datenmanagement
Klinische Prozesse
Informationsaustausch
Telehealth
Patientenpartizipation
Kritik
Gegenüber der Verwendung von DigitalRadar-Daten zur einrichtungsbezogenen Planung ist der Vergleich als Benchmarking mit anderen Einrichtungen umstritten. Teilnehmende Krankenhäuser merkten kritisch an, dass ein Vergleich untereinander nicht unmittelbar möglich ist. Der Hintergrund ist der, dass die Gesundheitseinrichtungen verschiedene Anforderungen erfüllen müssten, aber strukturell nicht über die gleichen Finanzmittel verfügen.
Kritisiert wurde auch, dass bei der Erhebung der Daten auf einzelne Themen der Digitalisierung nicht oder nur unwesentlich eingegangen wurde. Eine weitere Kritik in der Zwischenauswertung merkt an, dass der Fragenkatalog zu stark auf den Standard eines somatischen Akut-Krankenhauses zugeschnitten sei.
Ausblick
Der vorliegende Zwischenbericht zur ersten Reifegraderhebung liefert nur vorläufige Ergebnisse. Es bleibt abzuwarten, ob die zweite Reifegradmessung und letztlich die Analyse der Digitalisierungsentwicklung in deutschen Krankenhäusern sein Ziel erreicht, um die Effekte des KHZG auf die Entwicklung des Digitalisierungsgrads, die Versorgung von Patientinnen und Patienten sowie die regionalen Versorgungsstrukturen dauerhaft messbar bewerten zu können.
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