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00103 Editorial – Update August 2023

Liebe Leserinnen und Leser,
In den letzten Jahren hat die Digitalisierung verschiedene Bereiche unseres Lebens enorm beeinflusst, insbesondere auch das Gesundheitswesen. Digitale Technologien und innovative Ansätze in die Gesundheitsversorgung zu integrieren, eröffnet viele Möglichkeiten, die Effizienz zu steigern, die Patientenerfahrung zu verbessern und die Gesundheitsergebnisse insgesamt zu optimieren. Traditionelle Methoden der Gesundheitsversorgung stoßen an ihre Grenzen, in Bezug auf Behandlungskapazitäten, damit verbundene Kosten oder gleichberechtigten Zugang aller Patienten zu moderner Medizin.
Hier setzt die Digitalisierung im Krankenhaus an und ermöglicht virtuelle Arztbesuche, die Speicherung medizinischer Daten in der Cloud und die Fernüberwachung von Patienten. Die Vorteile liegen auf der Hand: Patienten haben schnelleren und bequemeren Zugang zu medizinischer Beratung. Ärzte können eine größere Zahl von Menschen erreichen, ohne räumliche Einschränkungen, etwa durch das Wohnen in ländlichen Gebieten, in Kauf nehmen zu müssen. Voraussetzung für eine virtuelle Sprechstunde ist die Modernisierung der Funktionsdiagnostik wie beispielsweise die digitale Vernetzung von HNO-Untersuchungsarbeitsplätzen in der HNO-Diagnostik (s. Kap. 11503).
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die automatisierte Analyse medizinischer Datensätze. Dabei wird künstliche Intelligenz in den Behandlungsprozess integriert. Indem Gesundheitsdaten automatisiert gesammelt und ausgewertet werden, können Muster erkannt werden, die zu einer frühzeitigen Erkennung von Krankheiten beitragen. Künstliche Intelligenz (KI) kann bei der Diagnose und der Identifizierung von Behandlungsoptionen helfen. Um das Vertrauen der Patienten zu wahren, müssen Datenschutz und ethische Erwägungen sorgfältig abgewogen werden. MIT widmet sich in einem neuen Abschnitt der Einführung von KI im Krankenhaus anhand praktischer Fallbeispiele aus der klinischen Anwendung von KI (s. Kap. 05402).
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen ermöglicht auch eine verbesserte Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen. Elektronische Patientenakten (ePA), digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) und Telemedizin sind nur einige Beispiele für die digitalen Angebote, die das Gesundheitswesen bereichern. Voraussetzung für die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist die Einführung der Interoperabilität im Krankenhaus. Daraus ergibt sich ein weiterer Schwerpunkt, der in diesem Update behandelt wird (s. Kap. 09112).
Bei allen Bestrebungen, die Digitalisierung voranzutreiben, muss jedoch klar sein: Technik kann auch fehlerbehaftet sein. Dies zeigt das Beispiel vom Juni 2023, als im Informationsverbund der Telematikinfrastruktur (TI) bekannt wurde, dass eine große Menge sensibler Patientendaten (elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen – eAUs) in eine einzelne Arztpraxis fehlgeleitet wurde und zeigt grundsätzlich die Anfälligkeit digitaler IT-Systeme.
Das MIT-Team freut sich, Ihnen auch in diesem Update wieder spannende Themen aus der Medizintechnik und Informationstechnologie praxisnah zur Verfügung zu stellen, um die Digitalisierung in der Medizin zu begleiten.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen der Beiträge.
Herzlichst Ihr

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