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04100 Bereitstellung von Infrastrukturdiensten in Medizinischen IT-Netzwerken (MIT)

Dieser Beitrag beschreibt die Bereitstellung und Funktionen von Infrastrukturdiensten in Medizinischen IT-Netzwerken (MIT-NW), die zum Betrieb vernetzter aktiver Medizinprodukte erforderlich sind. Dazu wird die Fachterminologie aus den beiden Teilgebieten Medizintechnik und Informationstechnologie angewandt. Die Autoren geben einen strukturierten Überblick über die erforderlichen Komponenten und Systeme in MIT-NW nach dem aktuellen Stand der Technik. Sie beschreiben den kausalen technischen Zusammenhang der erforderlich ist, um den Betrieb und die Verfügbarkeit von Infrastrukturdiensten für MIT-Netzwerke zu gewährleisten. Sie als Leserin oder Leser erhalten eine Hilfestellung für eine strukturierte Vorgehensweise bei der Konzeptionierung, der Installation und dem Betrieb von Infrastrukturdiensten in MIT-NW. Die Übersicht stellt technische Systemumgebungen dar, wie sie immer wieder gleich zur Anwendung kommen. Es wird bewusst auf eine begleitende tiefgreifende regulatorische medizinprodukterechtliche Betrachtung verzichtet, um die Einzelabschnitte der Übersicht nicht mit Fachbegriffen und Querverweisen zu überfrachten. Diese gleichwohl notwendigen Betrachtungen finden in den anderen Kapiteln des Fortsetzungswerks fachbezogen ausreichende Beachtung und werden deshalb hier nur kurz dargestellt. Stellenweise wird beschrieben, wie sich einzelne Teilbereiche von Infrastrukturdiensten in Zukunft im Kontext der Anwendung von KI und AI weiterentwickeln werden. Mit dem Fortschreiten der Digitalisierung im Gesundheitswesen geht die Einführung neuer Schnittstellen und Übertragungsformate (FHIR, IHE und SDC) einher.
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1 Definition und Abgrenzung

In einem Medizinischen IT-Netzwerk (MIT-NW), gemäß der Normen DIN EN 80001-1 und ISO/IEC 27001 werden zum Betrieb vernetzter aktiver Medizinprodukte Infrastrukturdienste zentral innerhalb einer Infrastrukturumgebung benötigt und bereitgestellt.
Der Begriff „Infrastruktur” im Kontext der IT bezieht sich auf die Gesamtheit von Hardware, Software, Netzwerken, Speicher (Storage), Rechnerräumen (Datacentern) in Gebäuden und anderem Equipment eines Unternehmens (Krankenhaus, Gesundheitseinrichtung usw.). Diese Infrastruktur und die Infrastrukturdienste werden dazu verwendet, IT-Services zu entwickeln, zu testen, zu betreiben, zu überwachen oder zur Verfügung zu stellen. Die IT-Infrastruktur eines Krankenhauses oder einer Gesundheitseinrichtung umfasst die physischen Geräte und Produkte, die beim Betrieb eines MIT-NW verwendet werden.
Vor der Konzeptionierung und der Umsetzung/Inbetriebnahme einer Infrastrukturumgebung sollten Sie prüfen, welche Betriebssysteme im Bereich aktive Medizinprodukte/medizinische Softwareapplikationen überwiegend zur Anwendung kommen. Der Beitrag beschäftigt sich mit einem MIT-NW und seiner Infrastrukturumgebung, das vornehmlich auf Produkten des Herstellers Microsoft basiert. Aus Sicht der Autoren haben sich beim Betrieb von Medizinprodukten Betriebssysteme der Firma Microsoft durchgesetzt [1]. Die Bereitstellung von Infrastrukturdiensten auf der Basis von Microsoftprodukten führt zu einer deutlichen Vereinfachung beim Betrieb vernetzter Medizinprodukte. Abbildung 1 stellt eine typische Infrastrukturumgebung in einem MIT-NW im Unterschied zu einem Standard-IT-Netzwerk dar. In einem Standard-IT-Netzwerk sind keine aktiven Medizinprodukte vernetzt. Hingegen enthält ein MIT-NW vernetzte aktive Medizinprodukte.

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