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03705 Energieeffizienz im Krankenhaus

Energieverbrauch von medizinischen Großgeräten optimieren

Energieeffizienz im Krankenhaus ist ein zunehmend wichtiges Thema in der modernen Gesundheitsversorgung. Medizinische Großgeräte wie MRT-Scanner, CT-Geräte und Röntgenapparate sind große Energieverbraucher und tragen erheblich zu den Betriebskosten von Krankenhäusern und Kliniken bei. Energiesparmaßnahmen können nicht nur die Betriebskosten senken, sondern auch die Umweltbelastung verringern und die Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen fördern.
Zu den möglichen Maßnahmen gehören die Optimierung der Betriebszeiten, die regelmäßige Wartung und Kalibrierung der Geräte sowie der Einsatz energieeffizienter Technologien. Darüber hinaus können Schulungen für das medizinische Personal dazu beitragen, den Energieverbrauch zu minimieren, indem sie den bewussten und effizienten Einsatz der Geräte fördern.
Dieser Beitrag zeigt, wie Krankenhäuser durch Energiesparmaßnahmen bei medizinischen Großgeräten Betriebskosten senken und die Nachhaltigkeit fördern können.
von:
Inhaltsüberblick
Sie erfahren hier, wie medizinische Großgeräte durch die Implementierung standardisierter Energieverbrauchsmessungen vergleichbar gemacht werden können, um deren Energieeffizienz zu steigern.
Hier wird Ihnen gezeigt, welche Einsparpotenziale bei medizinischen Großgeräten wie MRTs, CTs und Linksherzkathetermessplätzen bestehen.
Erfahren Sie hier, welches signifikante Potenzial zur Energieeinsparung bei MRT-Geräten durch Änderungen im Betrieb und technische Verbesserungen genutzt werden kann, ohne die Bildqualität und Patientenversorgung zu beeinträchtigen.
Hier wird beschrieben, welche Sonderanforderungen bei Energiesparmaßnahmen in Hybrid-OP-Räumen gelten.

1 Einführung

Seit der Energiewende 2022 sind die Strompreise stark gestiegen. Dadurch wird das Thema Energieeffizienz im Krankenhaus in den Vordergrund gerück – immer mehr Krankenhäuser und Kliniken in Deutschland denken darüber nach, wie sie Strom und damit Geld sparen können. Vorher lag der Schwerpunkt auf einer möglichst guten Bildqualität, schnelleren Gradienten in der MRT-Bildgebung oder einem höheren Auflösungsvermögen in der CT-Bildgebung. Solche funktionalen Verbesserungen brauchen aber mehr Energie, die die Kliniken viel Geld kostet. Neben dem Kostenfaktor spielt aber auch der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Der Fokus, weniger Energie zu verbrauchen ist gestiegen. In Deutschland sind ungefähr 3.000 CT-/MRT-Systeme installiert. Ein Computertomograph (CT) verbraucht im Jahr fünfmal so viel Strom wie ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt. Ein Magnetresonanz-Gerät (MRT) dagegen hat nochmal einen vier- bis fünffach höheren Energiebedarf eines CT.
Die medizinischen Großgeräte im Krankenhaus haben also einen immensen Energiebedarf – aber eben auch ein hohes Energieeinsparpotenzial. Die steigenden Energiekosten zwingen Krankenhäuser dazu, den Energieverbrauch zu senken, und zwar über die Einhaltung von Vorschriften und ihre soziale Verantwortung hinaus. Denn mehr als 4 % der weltweiten CO2-Emissionen entfallen auf das Gesundheitswesen. In Industrieländern liegt dieser Wert sogar bei ca. 10 % der landesweiten Emissionen. Dadurch erhöht sich der Druck auf den Gesundheitssektor, die Ökobilanz zu verbessern. Abbildung 1 zeigt die prozentuale Aufteilung des Energieverbrauchs in einem Krankenhaus unterteilt nach Modalitäten.
Abb. 1: Energieverbrauch medizinischer Großgeräte im Krankenhaus. Quelle: Vortrag „Energiesparen Diagnostische Bildgebung” 12/2022, Monika Huber, Philips
Studie: Energieverbrauch Großgeräte in Krankenhäusern der USA
Laut einer Studie von Juni 2020 in den USA belief sich der aggregierte Energieverbrauch von 40.276 Patienten 614.825 kWh, die dedizierten Kühlsysteme auf 492.624 kWh, was 44,5 % des kombinierten Verbrauchs von 1.107.450 kWh entspricht (zu Kosten von 199.341 US-Dollar). Dies entspricht dem Verbrauch in einer Stadt mit 852 Einwohnern und entspricht 4,0 % des gesamten jährlichen Energieverbrauchs in einem amerikanischen Krankenhaus.
Der durchschnittliche Verbrauch pro CT-Untersuchung über ein Jahr betrug 1,2 kWh, mit durchschnittlichen Energiekosten (±Standardabweichung) von 0,22 USD ± 0,13 USD. Der Gesamtenergieverbrauch eines CT-Scanners für ein Jahr betrug 26.226 kWh (4.721 $ Energiekosten). Der Nettoverbrauch pro CT-Untersuchung über ein Jahr betrug 3.580 kWh, was vergleichbar mit der Nutzung eines Zwei-Personen-Haushalts in der Schweiz ist. Der Leerlaufverbrauch war jedoch viermal so hoch wie der Nettoverbrauch (1.489 kWh).
Der durchschnittliche MRT-Verbrauch über ein Jahr betrug 19,9 kWh pro Untersuchung, mit durchschnittlichen Energiekosten von 3,57 USD ± 0,96 USD. Der durchschnittliche Verbrauch für ein Jahr im eingeschalteten Zustand betrug 82.174 kWh pro MRT-Untersuchung und 134.037 kWh für den Gesamtverbrauch, was einem Energieaufwand von 24.127 US-Dollar entspricht.

2 Energiemanagement

Der Energieverbrauch von medizinischen Großgeräten muss gesenkt werden, darüber gibt es ein Einvernehmen der Medizinproduktehersteller. Die Schwierigkeit besteht darin, die Messung des Energieverbrauchs so zu standardisieren, dass die Großgeräte der verschiedenen Hersteller vergleichbar werden.
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