05003 Digitale Notfallaufnahme
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Dieser Beitrag stellt dar, welche Teilprozesse nötig sind, um eine Notfallaufnahme zu digitalisieren. Dabei wird beschrieben, wie eine ideale, auf dem neuesten Stand digitalisierte Notfallaufnahme ausgestattet ist und welche technischen und infrastrukturellen Aspekte berücksichtigt werden müssen. Zahlreiche visuelle Übersichten und Schemata verdeutlichen, worum es geht und wie man es umsetzen kann. von: |
1 Hintergrund
Eine gut funktionierende Notfall- und Akutversorgung der Bevölkerung ist essenzieller Bestandteil der Gesundheitsversorgung und damit auch der Daseinsvorsorge in unserer Gesellschaft. Für Menschen, die sich in einer akuten medizinischen Notlage befinden, ist es entscheidend, jederzeit unmittelbar direkte Hilfe erhalten zu können und dabei ein hohes Vertrauen in die Zuverlässigkeit und Qualität der Versorgung zu haben.
Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, dass eine gut aufgestellte Notfall- und Akutversorgung erforderlich ist. Gleichzeitig sind – und dies nicht erst seit der Pandemie – die Schwächen des nationalen Notfall- und Rettungssystems in Bezug auf seine Organisation (z. B. sektorale Trennung der Versorgung mit zu wenig Abstimmung) oder seinen technischen Stand (z. B. Digitalisierung) deutlich geworden. Als besonders gravierend erweisen sich der Mangel und der zunehmende Verlust an qualifiziertem Personal im Pflegebereich als auch die fehlende Digitalisierung.
Vor dem Hintergrund der gewachsenen Inanspruchnahme der Notfallversorgung wurde oft eine Unterscheidung „echter” Notfälle von „offensichtlicher Fehlversorgung” durch die Fachgesellschaften für Notfall- und Intensivmedizin angemahnt. Notfallmedizinische Strukturen wie der Notruf 112 oder die Notaufnahme von Krankenhäusern enthalten per Definition keine Zugangsbarrieren und werden deswegen immer von einem großen Spektrum Hilfesuchender in Anspruch genommen. Die Hilfesuchenden definieren für sich selbst den Notfall und befinden sich in der Regel in einer persönlichen Ausnahmesituation.
Es kommt darauf an, dass die Notfall- und Akutversorgung rund um die Uhr in der Lage ist, Hilfesuchende unmittelbar zielgerichtet zur richtigen Versorgung zu steuern. Aufgrund einer stark zunehmenden „Auffangfunktion” für andere Versorgungsstrukturen leidet die Notfall- und Akutmedizin besonders unter den Defiziten des übrigen Gesundheitswesens, wie etwa der unzureichenden Digitalisierung, dem demografischen Wandel oder dem Personalmangel.
Notaufnahmen sind der Zugang für Patienten in die klinische Behandlung. Vorab ist das Zusammenwirken mit dem Rettungsdienst von entscheidender Bedeutung, da die eigentliche Notfallbehandlung bereits im Rettungswagen beginnt. Im Krankenhaus müssen dann Fragen beantwortet werden wie
| • | Ist eine stationäre Aufnahme nötig, oder reicht eine ambulante Behandlung aus? |
| • | Muss ein Facharzt zur Behandlung hinzugezogen werden? |
| • | Ist ein Platz im Schockraum oder ein Bett auf der Intensivstation nötig? |
Die Herausforderungen an das Datenmanagement sind in Notaufnahmen aufgrund der Vielzahl von Daten angewachsen. Notaufnahmen müssen organisatorisch mit steigenden Patientenzahlen, gesetzlichen Anforderungen und der rechtssicheren Dokumentation im laufenden Patientenbetrieb klarkommen. Zeitgleich unterliegen Sie medizintechnischen und informationstechnischen Entwicklungen. Die Mitarbeiter in Notaufnahmen sind jeden Tag besonderen Stresssituationen ausgesetzt.
Digitalisierungslösungen unterstützen die komplexen, dynamischen Abläufe in einer Notaufnahme. Die Praxis zeigt, dass die Notaufnahmen, die über eine ausreichende Digitalisierung und moderne Schnittstellen zum Rettungsdienst verfügen, mehr Zeit für ihre Patienten haben und das medizinische Personal entlasten. Die Beschäftigten der Notaufnahmen wissen mit einem Blick, welche Rettungsfahrzeuge mit welcher Priorität auf dem Weg sind und wann Fahrzeuge an eine andere Klinik umgeleitet werden müssen. Dies ermöglicht eine effiziente Steuerung und Entlastung des medizinischen Personals.
