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05005 Kommunikationsserver in einem Medizintechnischen IT-Netzwerk

Kommunikationsserver spielen in einem Medizinischen IT-Netzwerk und im Austausch zwischen Krankenhausinformationssystem und medizintechnischen Geräten eine große Rolle. Sie vereinfachen den Nachrichtenaustausch: Der zunehmende Nachrichtenverkehr innerhalb eines Medizinischen IT-Netzwerks wird übersichtlicher. Der Beitrag beschreibt wie die DIN EN 80001-1 im Medizinischen IT-Netzwerk bei der Inbetriebnahme von Kommunikationsservern die Einführung eines Risikomanagements erleichtert. Die Anwendung eines Kommunikationsservers kann die Anzahl und den Schweregrad von Störungen verringern, weil IT-Prozesse automatisiert werden und dadurch die Patientensicherheit im Medizintechnischen IT-Netzwerk steigt.
von:

1 Abgrenzung der IT-Netzwerke und der Anwendung von Kommunikationsservern

Abgrenzung IT-Netzwerke
Innerhalb von (ungleichmäßig aufgebauten) sogenannten heterogenen IT-Netzwerken in einem Krankenhaus oder in einer Gesundheitseinrichtung kommunizieren verschiedene Softwareapplikationen direkt miteinander. So zum Beispiel holt sich eine Befundsoftware der Radiologie aus der Verwaltungssoftware eines Krankenhauses Patientendaten (Name, Alter, Geburtsdatum) ab und stellt den radiologischen Befund der Verwaltungssoftware in der elektronischen Patientenakte (EPA) wieder zur Verfügung. Dabei stellt das übergeordnete Kommunikationssystem das Krankenhausinformationssystem (KIS) dar. Mit dem KIS kommunizieren weitere Informationssysteme. Informationssysteme sind ein Verbund aus Hardware und Software mit dem Ziel, Daten auszutauschen. Man spricht auch von untergeordneten oder integrierten Informationssystemen. Zu diesen Informationssystemen gehören z. B. das Radiologieinformationssystem (RIS) oder das Laborinformationssystem (LIS).
Probleme heterogener Informationssysteme
Zusätzlich gibt es eine Vielzahl von weiteren medizinischen Informationssystemen, an die medizintechnische Geräte angeschlossen sind. Dazu gehören z. B. auch Anwendungs- und Auswertesoftware, wie man Sie in einem EKG-Gerät findet oder Software zur Kontrolle von vitalen Trenddaten. Solche Software gehört z. B. als Baustein zu einer Patienten-Monitoring-Zentrale einer Patienten-Überwachungsanlage einer Intensivstation. Abbildung 1 stellt die Problematik dar, welche von heterogenen Informationssystemen ausgehen. In heterogenen Informationssystemen wird eine Vielzahl von Informationen über Schnittstellen ausgetauscht, die nicht vollumfänglich überwacht, dokumentiert oder gelenkt sind. Daraus kann ein Risiko für den Patienten entstehen. Ein Risiko für den Patienten entsteht dann, wenn Informationen oder Daten nicht dem richtigen Patienten zugeordnet werden.
Abb. 1: Kommunikationsbeziehungen innerhalb einer heterogenen IT-Landschaft
Benennung und Administration von Schnittstellen
Bei der Betreuung der notwendigen Schnittstellen in einer heterogenen IT-Landschaft sind unterschiedliche Verantwortliche zuständig. Eine gemeinsame Abstimmung bei Änderungen an Hardware und Software ist nicht immer gewährleistet. Ändert sich zum Beispiel eine Softwareversion, muss diese während des laufenden Krankenhausbetriebs auf einem Server (IT-Produkt) oder einem Medizingerät (Medizinprodukt) aktualisiert werden. Diese Änderungen sind sehr zeit- und kostenintensiv und erfordern in der Administration der Schnittstellen von den IT-Spezialisten übergreifendes Wissen auf mehreren Fachgebieten. In der Regel müssen neben der Softwareanpassung an IT-Geräten auch die Schnittstellen der Medizintechnik angepasst werden. Abgrenzungen, Schaffung von Verantwortlichkeiten und Fehlersuche in einem heterogenen IT-Netzwerk sind nahezu nicht mehr in der erforderlichen Qualität möglich. Man benötigt ein neues Managementinstrument, mit dem alle Änderungen an Hardware, Software und Schnittstellen überwacht und für alle Verantwortlichen transparent nachvollzogen werden können. An dieser Stelle empfiehlt es sich, die der neuen Norm DIN EN 80001-1 einzuführen und anzuwenden. Die verantwortliche Leitung eines Krankenhauses oder einer Gesundheitseinrichtung hat so die Möglichkeit, diese Norm als Instrument zur Unterstützung eines einzuführenden Risikomanagementprozesses anzuwenden. Man erfasst also bei der Inbetriebnahme eines medizintechnischen Geräts mit IT-Anteil (z. B. ein EKG-Gerät mit Computer und Auswertesoftware) den Istzustand des Geräts und dokumentiert diesen Zustand und die Integration in ein Medizinisches IT-Netzwerk. Werden während des Lebenszyklus des Geräts oder des IT-Netzwerks Änderungen an Hardware, Software oder Schnittstellen erforderlich, werden diese im Rahmen eines Änderungsmanagements dokumentiert und allen Verantwortlichen zur Verfügung gestellt.

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