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07052 DICOM-Viewer – Design, Funktionalität und Verwendung

Medizinische Bilder sind aus dem Klinikalltag nicht wegzudenken. Kliniken und Ärzte setzen verstärkt Software in diesem Bereich ein. Unter allen Ärzten haben Radiologen die höchsten Ansprüche an die Software und Hardwaresysteme für die Speicherung und Wiedergabe von medizinischen Bildern.
Dieser Beitrag soll einen Überblick über Design, Ergonomie, Funktionalität, Verwendungszweck und die regulatorischen Aspekte von medizinischen Workstations geben.
Arbeitshilfen:• Medizinprodukterichtlinie 93/42• Medizinproduktegesetz• Medizinprodukte-Betreiberverordnung• MEDDEV 2.1/1• DIN 6868-57• QS-RL
von:

1 Einleitung

Die medizinische Bildgebung hat in den letzten Jahren eine fundamentale Entwicklung durchlebt. Bildschirmarbeitsplätze für Ärzte sind heute Stand der Technik, das Befunden am Film könnte in Zukunft als Kunstfehler deklariert werden.
Unter allen Ärzten haben Radiologen die höchsten Qualitätsansprüche an die Software und Hardwaresysteme für die Speicherung und Wiedergabe von medizinischen Bildern.
Dieser Beitrag soll einen Überblick über Design, Ergonomie, Funktionalität und Verwendungszweck von medizinischen Workstations und DICOM-Viewern geben.
Ärzte in Kliniken und Praxen verwenden in ihrem sogenannten PACS (Picture Archiving and Communication System) Workstations für die Diagnostik und Betrachtung. Die Workstation ersetzt dabei nicht nur den Leuchtkasten, sondern bietet darüber hinaus zusätzliche Funktionen. Frühere Workstations versuchten über eine große Anzahl von Monitoren den Alternator (Befundungsschaukasten für das Aufhängen von vielen Filmen) zu ersetzen. Moderne Workstations nutzen intelligente Softwarekonzepte, um die statischen Darstellungen des Films am Leuchtkasten zu verbessern.
In dem Bereich medizinische Bildverarbeitung werden überwiegend englische Fachbegriffe verwendet. Der Autor hat versucht, dort wo es Sinn macht, die deutschen Begriffe zu verwenden.

2 Arten von Workstations

2.1 Befundungs-Workstation

Eine Befundungs-Workstation wird von Radiologen für die Erstellung von diagnostischen Befunden verwendet. Die Ausstattung richtet sich nach dem Anwendungszweck. Arbeitsplätze für die Befundung von Projektionsradiografiebildern (konventionelle Röntgenaufnahmen) stellen die höchsten Anforderungen an die Monitore (2 Megapixel (MP) bis 5 MP), in Bezug auf die Ortsauflösung. Die Monitore, die Grafikkarte und die eingesetzte Software sollten über eine 11-Bit-Lookup-Tabelle für die Darstellung feinster Grauwertunterschiede geeignet sein. Dies bedeutet, dass das Bildwiedergabegerät mit 2048 Graustufen angesteuert wird, da es bei der Darstellung dieser Bilder auf kleinste Grauwertänderungen ankommt.
Für die Befundung von Schnittbildern (CT, MRT) genügen Monitore mit einer Auflösung von einem Megapixel, eine 8-Bit-Darstellungskette (256 Graustufen) ist ausreichend. CT und MR zählen zu den Hochkontrastverfahren, die einen, im Vergleich zu Röntgenbildern, hohen Kontrast liefern.
In der Regel werden 2 Monitore zur Darstellung der Bilder und ein Monitor zur Darstellung der Patientendatenbank verwendet (s. Abb. 1). Neueste Hardwareentwicklungen im Bereich der Displays lassen auch den Einsatz eines hochauflösenden Monitors mit 4 MP für die Bilddaten in Verbindung mit einem sogenannten RIS-Monitor zu. Die Fläche und die Pixeldichte entsprechen dem eines PACS-Arbeitsplatzes mit zwei Monitoren mit je 2 MP.
Abb. 1: Drei-Monitor-Workstation
Der Befundungsarbeitsplatz verfügt in der Regel auch über ein Diktiersystem, mit dem der Radiologe seine Befunde aufzeichnen kann. Mehr und mehr setzen sich gegenüber dem herkömmlichen Schreibbüro, Spracherkennungssysteme als Teil des Radiologieinformationssystems durch.

2.2 Betrachtungs-Workstation

Radiologen und Ärzte anderer Fachrichtungen benutzen Betrachtungs-Workstations, wenn der Befund bereits erstellt ist. Diese Arbeitsplätze verfügen in der Regel über einen geringeren Umfang an Software- und Hardwareausstattung. Die Anforderungen an die Qualität bei Monitoren sind weitaus geringer als bei Befundungs-Workstations.

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