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07101 Bildmanagement in der Endoskopie

Bildmanagement in der Endoskopie hat mehrere Facetten. Eine davon betrifft die notwendigen Schnittstellen zur Verbindung von Medizintechnik mit den IT-Systemen im Krankenhaus oder in der Arztpraxis. Das ist die technische Seite. Zum anderen stellen sich insbesondere auch organisatorische Fragen. Der Einsatz entsprechender Systeme macht es notwendig, dass das medizinische Personal Arbeitsabläufe neu definiert und diese auch umsetzt, was zu einer weiteren Effizienzsteigerung führen kann. Um ein Bildmanagement in der Endoskopie umsetzen zu können, müssen sich Ärzte und Mitarbeiter aus den Bereichen IT und Medizintechnik um eine gemeinsam durchdachte Lösung bemühen.
von:

1 Einleitung

Behandlungsprozess
Unter welchem Blickwinkel gehen wir das Thema sinnvollerweise an? Eher eng gefasst, als „Bildmanagement in der Endoskopie” oder vielleicht besser weiter gefasst als „Bildmanagement im Krankenhaus” oder „Bild- und Datenmanagement im Krankenhaus”? Reicht es tatsächlich aus, sich lediglich auf einen Teilprozess, also einen Teilbereich des Behandlungsprozesses der Patienten zu konzentrieren? Muss in der heutigen Zeit nicht die Betrachtung des gesamten Behandlungsprozesses im Vordergrund stehen? Für unser Verständnis ein unabdingbares Muss: Nur so können die Krankenhäuser den heutigen Anforderungen gerecht werden und die Informationen, die zu einer effektiven und effizienten Behandlung führen, den am Behandlungsprozess beteiligten Personen zeitnah zur Verfügung stehen.
Dies setzt voraus, dass zur Dokumentation des Behandlungsprozesses Systeme eingesetzt werden, die die Anbindung unterschiedlicher medizinischer Modalitäten unterstützen. Nur so lässt sich Wildwuchs an Schnittstellen vermeiden. Die generellen Anforderungen an das „Bildmanagement in der Endoskopie” unterscheiden sich beispielsweise nicht wesentlich von den „Anforderungen des Datenmanagements in der Kardiologie”.
Integration
Jede Integration von bild- und datengebenden Modalitäten besteht aus:
einer Schnittstelle zwischen dem medizinischen Dokumentationssystem und dem vorgelagerten System, meistens einem Krankenhausinformationssystem (KIS),
einer Schnittstelle zwischen dem medizinischen Dokumentationssystem und den nachgelagerten Systemen, meistens einem KIS/Picture Archive Communication System (PACS),
einer Schnittstelle zwischen der/den eingesetzten Modalität(en), dem Dokumentationssystem und
der Unterstützung und Abbildung des Behandlungsprozesses (Medizinische Dokumentation).

2 Behandlungsprozess Endoskopie

Mehrere Modalitäten
Betrachtet man beispielsweise den Behandlungsprozess in der Endoskopie, wird man feststellen, dass bei der eigentlichen Untersuchung in der Endoskopie neben den Bilddaten, die die Modalität Endoskop liefert, weitere Daten aus anderen medizintechnischen Modalitäten anfallen. Wenn eine durchgängige medizinische Dokumentation der diagnostischen Behandlung in der Endoskopie erfolgen soll, sollten diese Daten, die zum Beispiel aus EKG- und Anästhesiegeräten stammen, sich in der medizinischen Dokumentation des Falles wiederfinden (s. Abb. 1).
Abb. 1: Behandlungsprozess Endoskopie

2.1 Zu integrierende Systeme

Stammdaten verarbeiten
Neben den Daten und Informationen, die während der eigentlichen diagnostischen Behandlung anfallen, kommen bei der Betrachtung des gesamten Aufenthaltes im Krankenhaus Daten aus weiteren Systemen zum Tragen. So werden z. B. die Stammdaten des Patienten im Regelfall im Krankenhausinformationssystem (KIS) erfasst. Über eine Schnittstelle können die Patientenstammdaten an nachgelagerte Systeme, z. B. ein Radiologieinformationssystem, ein Laborsystem oder ein System zur medizinischen Dokumentation in der Funktionsdiagnostik weitergeleitet werden. Die in diesen Systemen dokumentierten diagnostischen Ergebnisse werden im Regelfall an das Krankenhausinformationssystem zu Abrechnungszwecken und zur Dokumentation des kompletten Behandlungsprozesses zurück übermittelt. Es können Bilddaten aus z. B. Systemen zur medizinischen Dokumentation zwecks rechtssicherer Archivierung an ein Picture Archive Communication System (PACS) gesandt werden.
Medizinische Dokumentation
Medizinische Systeme, deren Ergebnisse den Behandlungsprozess (in unserem Beispiel in der Endoskopie) beeinflussen, sollten mit dem System kommunizieren, über das die medizinische Dokumentation in der Endoskopie erfolgt. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Daten, die die eigentliche diagnostische Untersuchung betreffen, den Untersuchern aktuell und zeitnah zur Verfügung stehen und somit die richtige Untersuchung zur Diagnostik angewandt wird.
Die Kommunikation zwischen verschiedenen am Behandlungsprozess beteiligten Systemen erfolgt im Regelfall über Schnittstellen. Heute kommunizieren die meisten im Krankenhaus eingesetzten Systeme über HL7 und DICOM. Im ambulanten Umfeld werden häufig Standards wie GDT und XDT genutzt. Immer mehr an Bedeutung gewinnt die Kommunikation über das XML-Format. Inhaltliche Fragestellungen werden z. B. über HL7 CDA gelöst.

2.2 Zu integrierende Modalitäten

Integration
Neben dem Zusammenspiel der sich im Einsatz befindlichen Systeme im Krankenhaus erfolgt die Integration von bild- und datengebenden Modalitäten sinnvollerweise über das Dokumentationssystem, in dem das Ergebnis der Diagnostischen Untersuchung festgehalten, also dokumentiert wird. Der aus der Radiologie stammende Grundsatz von „der Einheit des Befundes und Bildes” kann so auch in anderen Fachbereichen des Krankenhauses sichergestellt werden.

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